Punch Needle für Anfänger – Servietten für den Ostertisch

Heute stelle ich Euch einen der DIY Trends von 2019 vor.
Den Begriff ‘Punch Needle’ werdet Ihr bestimmt noch häufiger zu hören bekommen.
Mich hat er neugierig gemacht, auch weil das Ganze so einfach sein soll und keine besonderen Vorkenntnisse verlangt.
Für mich als ungeduldigen Menschen, der schnell ein schönes Ergebnis in der Hand halten möchte,
klang das perfekt. Was soll ich sagen, es ist tatsächlich so!
Mit ein wenig Übung hatte ich schon den Dreh raus und nun mag ich nicht mehr aufhören damit!
Da mir zu unserem Osterbrunch noch schöne Servietten fehlen und ich auf
Papierservietten verzichten möchte, habe ich meine neuen Punch Needle-Kenntnisse zur Anwendung gebracht.
Ich habe mir ganz einfache, aber trotzdem süße Motive zu Ostern ausgedacht und
unifarbene Stoffservietten mit der Punch Needle zu etwas Besonderes gestaltet.
Das Ergebnis sind frühlingshafte Servietten, die ich nun jedes Jahr auf ein Neues wieder verwenden kann.

Was ist Punch Needle überhaupt?

Die Punch Needle-Technik ist eine Mischung aus Sticken und Knüpfen.
Hier wird das Garn mit Hilfe der Punch Needle durch ein lockeres Gewebe zu Schlaufen gezogen.
Die spezielle Nadel wird mit dem Garn durch das Gewebe gestochen und wieder zurückgezogen.
Dabei entsteht eine kleine Schlaufe, die ganz ohne Knoten hält.
Durch das Enstehen mehrerer, eng aneinanderliegenden Schlaufen entsteht auf der Rückseite
eine wollige kuschelige Oberfläche, die an einem Knüpfteppich erinnert.
Mit dieser einfachen Methode kann man die verschiedensten Projekte
wie Kissenbezüge, Wandbilder usw. entstehen lassen.

Das benötigst Du für:

Punch Needle für Anfänger – Servietten für den Ostertisch

• Stoffserviette in groben Leinen oder Baumwolle
in grau, blau oder lavendel*
• Punch Needle
• Stickrahmen ca. 15 cm Durchmesser*
• Wolle
• Schere
• Stift und Papier für die Schablone
• Stickgarn und Sticknadel

Zum Fixieren:
• kleines Stück Stoff und
• Vliesofix zum Aufbügeln*

Noch ein paar Worte zum richtigen Stoff.
Normalerweise eignet sich für Punch Needle sehr grobe Gewebearten wie Jute oder grobe Leinen.
Da aber Servietten aus Jute keine so gute Idee sind, habe ich normale Stoffservietten verwendet.
Ich habe darauf geachtet, dass diese nicht zu feinmaschig gewebt sind.
Desto gröber der Stoff, desto einfacher das Arbeiten mit der Punch Needle.

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Es geht los:

Als Erstes spannst du die Serviette in den Stickrahmen.
Dann zeichnest Du das Motiv ca.5 cm x 4 cm auf ein Stück Papier und schneidest aus.
Leg es Dir auf die Serviette und zeichne mit einem Bleistift die Umrisse nach.

Bevor du mit der echten Serviette loslegst, solltest du vorher mit einem Probestück Stoff etwas geübt haben!
Beim Punch Needle ist die Symbiose zwischen Nadel und Faden sehr wichtig.
Ich habe eine mittlere Nadelstärke gewählt. Die dünne Nadel konnte den Wollfaden nicht aufnehmen und
die Dickste hätte ich niemals allein durch den Stoff drücken können.
Ich habe bewusst Wolle und kein Stickgarn gewählt, weil ich den Kuscheleffekt der
Schlaufen besonders mag und mit normaler Wolle das Ergebnis besser zum Vorschein kommt.
Die Serviettenansicht, die Ihr auf den Fotos seht, ist eigentlich die Rückseite, mit der gerabeitet wird.
Es ist also nicht schlimm, wenn sie nicht perfekt ist.
Die Seite mit den Schlaufen, ist die schöne Vorderseite!

Nun fädelt den Wollfaden durch die Nadel (schaut in die Bedienungsanleitung der Nadel).
Ihr beginnt mit der Umrandungslinie des Motives und arbeitet nach Innen.

Der erste Stich

Für die erste Schlaufe, stecht die Nadel bis zum Anschlag durch den Stoff.
Wendet den Rahmen, geht mit der Hand zur Nadelspitze und
zieht den an der Nadel überstehenden Faden heraus.
Nun wieder den Rahmen wenden und die Nadel hochziehen, aber verlasst
dabei nicht den Stoff! Setzt zum nächsten Einstechen direkt neben den ersten Stich an.

Die Nadel bis zum Anschlag durch den Stoff schieben, heraus ziehen, und dann immer so weiter.
Dabei ist wichtig, dass die Nadel so nah wie möglich am Stoff entlang geführt wird,
damit die Schlaufe auf der anderen Seite nicht aufgeht.
Die Öffnung der Nadelspitze sollte immer in die Arbeitsrichtung zeigen.
Besonders wichtig ist es auch, dass der Wollfaden nicht spannt. Also immer dafür sorgen, dass der zu verabeitende Faden
in ausreichender Länge locker bereit liegt, insbesondere vom Knäul abgwickelt ist- sonst löst sich der wieder Faden auf.
Beim Arbeiten regelmäßig zwischendurch durch Ziehen den Stoff im Rahmen festspannen.

Habt Ihr Euer Motiv fertig gestickt, könnt Ihr den Faden auf der Vorderseite
(Seite mit den Schlaufen) in Höhe der Schlaufen abschneiden.

Nun geht es an den Feinheiten.
Der Stengel der Blume sowie die Teile des Kükens wie Schnabel, Augen, Füße
werden mit Stickgarn und Sticknadel aufgestickt. Dafür könnt ihr einfach einen Geradstich verwenden.
Hierfür braucht Ihr keine großen Stickkünstler sein, ich bin es auch nicht!

Fixieren

Damit ihr die Stoffserviette hin und wieder mal waschen könnt,
sollten die Schlaufen fixiert werden, damit diese beim Waschen auch nicht aufgehen.
Hierfür benötigt Ihr ein Stück Vliesofix zum Aufbügeln und ein farblich passendes Stück Stoff.
Zeichnet mit Bleistift die Umrisse des Motives auf das Vliesofix, ggf. unter Verwendung der Schablone vom Anfang.
Legt die grobe Seite mit dem Klebstoff des Vliesofix auf die linke (schlechte) Seite des Stoffes und
bügelt mit dem Bügeleisen mehrmals kurz drüber (beachte die Anleitung des Vliesofix).

Schneidet das Motiv aus dem Stoff und zieht das aufgebügelte Vliesofix-Trägerpapier vom Stoff ab.

Legt es auf die gestickte Oberfläche und bügelt fest.
So kann sich nun selbst die Rückseite der Serviette zeigen lassen!

Jetzt möchte ich gern wissen, kanntet Ihr die Punch Needle-Technik schon?
Habt Ihr sie bereits ausprobiert oder möchtet das jetzt mal versuchen?

Ich bin angefixt und werde sicherlich noch das ein oder andere Projekt damit machen.

Probiert es einfach mal aus!

Alles Liebe ♥ Christin

Tipp: bei Youtube könnt ihr super gute Anleitungen für Punch Needle finden.
Mir hat die Anleitung von Natural-Hygge by Patricia sehr weitergeholfen.